Kerstin und Jan erzählen, wie nach langjähriger Zusammenarbeit die Idee zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens entstand und welchen Zielen und Werten sie bis heute folgen.

Über Werte und Wurzeln

VincentHerzlich willkommen Kerstin und Jan zu unserem Gründungsinterview. Was war eigentlich eure Motivation, convanced zu gründen?

Kerstin: Ich war vorher viele Jahre angestellt. Die Idee, mein eigener Chef zu sein und viele Entscheidungen selbst treffen zu können, fand ich schon immer sehr charmant. Als damals ein Projekt zu Ende ging, war der richtige Zeitpunkt gekommen.
Mein Opa war selbständig und hat mir das quasi in die Wiege gelegt. Ich sollte immer Ärztin werden. Der Gedanke, selbstständig zu sein, war also schon immer da. Es hat nur gedauert, bis ich genug Mut hatte, ihn umzusetzen.

Jan: Witzig, dass du deinen Opa erwähnst. Als convanced gegründet war, hat mein Onkel von meinem Opa erzählt, der ein Milchfuhrunternehmen betrieben hatte, Möbel und Fußbodenbelägen herstellte. Vielleicht lag das also auch bei mir ein bisschen in der Familie.
Durch unsere beruflichen Erfahrungen waren wir beide zu der Überzeugung gelangt, dass wir eine Sache sehr gut können: Die Verbindung herzustellen zwischen den bankfachlichen Inhalten und der IT-Umsetzung. Zu der damaligen Zeit gab es bereits agile Ansätze. Das agile Manifest war noch recht neu, Agilität wurde noch nicht überall gelebt. Wir waren unter den ersten, die sich darüber Gedanken gemacht haben.

Maike: Und wie ist es damals dazu gekommen, dass ihr euch gemeinsam selbstständig gemacht habt? 

Kerstin: In meinem Projekt waren damals externe Berater eingesetzt. Jan war einer davon und so haben wir uns kennengelernt. Während der Zusammenarbeit haben wir gemerkt, dass wir vieles ähnlich sehen. Wir haben viele Gespräche geführt und dabei festgestellt, dass wir den gleichen Werten folgen. So entstand die Idee zu convanced. 

Jan: Die Werte und die gemeinsamen Vorstellungen sind die Grundlage gewesen. Wir waren schon damals der Meinung, dass wir uns sehr gut ergänzen. Du mit dem fachlich-betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt, ich mit dem technischen. Das gilt auch für die  persönlichen Kompetenzen…

Kerstin: …Jan und ich gehen unterschiedlich vor: Ich treffe relativ schnell Entscheidungen und versuche, Dinge möglichst rasch anzugehen. Jan denkt länger über die verschiedenen Optionen nach.

Jan: … wobei ich Dir dafür aber manchmal zu lange brauche …

Kerstin: Es ist eine gute Mischung. Manchmal stoppt Jan mich und hinterfragt Dinge – oder ich sage: „Komm, lass es uns so versuchen.“

Vincent: Ja, das merkt man ja auch als Mitarbeiter, dass ihr ein gutes Team seid. Wie lange hat es dann gedauert von den ersten Überlegungen bis zur Gründung?

Jan: Neun Monate bis ein Jahr waren das bestimmt.

Vincent: Was waren damals eure gemeinsamen Werte für die Firmengründung?

Jan: Was uns schon damals wichtig war und bis heute ganz ähnlich auf unserer Homepage steht, sind Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit, Transparenz – und Mut, Dinge auch zu tun.
Freiheit ist ein weiterer Wert, der für uns beide sehr wichtig ist. Er steht nicht auf der Homepage, war aber eine Motivation, unser eigenes Unternehmen haben zu wollen.

Kerstin: Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen, Nachvollziehbarkeit, warum man irgendwelche Dinge tut, das war auch immer wichtig.

Maike: Bisher habt ihr viel Positives erzählt. Aber ihr hattet bestimmt auch Ängste und Bedenken, oder?  Und eure Familien, wie haben die reagiert?

Kerstin: Für meinen Mann war es okay. Allerdings war vor der Coronazeit das Beraterdasein noch mit viel Reisetätigkeit verbunden. Seine Sorge war, ob es funktionieren würde, wenn ich so viel unterwegs wäre. Meine Eltern fragten: „Willst du wirklich deine sichere Arbeit aufgeben und glaubst du, dass das funktioniert?“ Sie haben sich dann irgendwann damit arrangiert, aber das hat eine Weile gedauert.

Jan: Das Beraterdasein und die damit verbundenen Reisen kannte ich schon, deswegen war das bei uns kein Thema, und sich selbstständig zu machen war auch keins. Im Zusammenhang mit der Gründung und auch was mich persönlich angeht, gab es nichts Negatives. Es war genau das Richtige für mich. Im Nachhinein denke ich, das hätten wir schon fünf oder zehn Jahre früher machen sollen.

Vincent: Maike hat erzählt, dass ihr den Gründungswettbewerb bei Hannoverimpuls gewonnen habt. Wie kam es dazu?

Jan: Die Unternehmensförderung in Hannover ist wirklich gut. Sie haben uns während der Gründung begleitet. Bei dem Gründungswettbewerb mussten wir unseren Business Plan einreichen und begründen, warum wir diese Förderung bekommen sollen. Sie beinhaltete, dass wir unser erstes Büro in einem Office-Center an der Expo Plaza sehr günstig mieten konnten. Die ganze Infrastruktur war da, mit Meetingräumen, Kopierer usw. Das hat uns damals sehr geholfen.

Maike: Uns würde noch interessieren: Wie habt ihr eure ersten Mitarbeiter gefunden und wie hat sich das Recruiting verändert?

Kerstin: Wir haben damals über Stepstone Anzeigen geschaltet, später auch über Truffls. Außerdem haben wir Mitarbeiter über Headhunter gefunden.

Jan: Ganz am Anfang haben wir noch klassische Anzeigen geschaltet.
Zu Beginn haben wir selber immer gedacht: „Warum sollte jemand ausgerechnet bei uns anfangen?“ Wir haben uns mit den großen Beratungsfirmen verglichen, was natürlich völlig absurd ist. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis wir sagten: Wir sind anders als Großunternehmen und auch anders als viele Kleinunternehmen. Und genau das ist der Grund, warum jemand bei uns anfangen sollte. Nachdem uns das selber klar geworden war, haben wir viel leichter Menschen gefunden,  die gut zu uns passen.

Vincent: Das steht auch auf unserer Homepage, dass man die Möglichkeit hat, als Mitarbeiter Aktivitäten eigenständig zu gestalten, sei es Weihnachtsfeier oder Sommerfest planen oder Interviews führen, alles ist möglich bei convanced.
Wir danken euch für das Interview. Ich fand es sehr interessant und freue mich darauf, convanced gemeinsam mit euch weiterzuentwickeln.

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